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Im Jahre 1882 - zu jener Zeit sprengte die Stadt Hof gerade die durch den Zustrom zusätzlicher Industriearbeitskräfte zu eng gewordenen Fesseln der mittelalterlichen Stadtanlage - errichtete der Hofer Baumeister Kaspar Leykauf im Zuge der westlichen Stadterweiterung auf dem Gelände eines aufgeschütteten Teiches auf der damaligen Pfründewiese Nr. 8 dieses Arbeiterhaus.



Bauherr muss Georg Kranz gewesen sein, der schon wenige Jahre später den Bauantrag für ein Rückgebäude stellte, das dann 1890 gebaut wurde. Doch auch nach dieser Erweiterung blieben die Wohnverhältnisse beengt, wie zahlreiche von der Stadtpolizei angestrengte Anzeigen wegen Überbelegung beweisen.


Das Vorderhaus entsprach anfänglich der zweigeschossigen Bebauung der Hofer Vorstädte, wie sie zum Beispiel auch heute noch in den beiden Nachbarhäusern erkennbar ist. Bis in die 1950er Jahre behielt das Haus dieses ursprüngliches Aussehen bei.



1963 verkaufte die Tochter Georg Kranz das Haus an Hans Köppel. Und wieder war es die Wohnungsnot, die zu Beginn der 1960er Jahre die Idee enstehen ließ das Haus aufzustocken und umfassend zu modernisieren. Dem Stiel der Zeit entsprechend wurde dabei Veränderungen am Haus vorgenommen, die aus heutiger Sicht nur als Bausünden bezeichnet werden können. 


1995 übernahm der Enkel der Köppel das Haus, dass einen erheblichen Instandhaltungsrückstand aufwies. Jetzt wird das Haus erneut umfassend saniert und an heutige Wohnverhältnisse angepasst. Von Anfang an war klar, dass durch die neue Bausubstanz, ein historischer an die Gestaltung von 1882 angelehnter Ansatz unaufrichtig war. Da jedoch auch Gestaltung aus den 1960ern nicht überzeugen konnte, wird ein neuer, moderner Ansatz versucht, der nach außen Proportionen und Gestaltungselemente aus der Geschichte des Hauses und der Nachbarschaft aufnehmen soll. Der Innenhof dagegen wird - nach mediteranem Vorbild zu einem gemütlichen Wohnhof umgestaltet.